Kopfkino-SC zu "NATODRAHT"

 

eigenes Zitat:

Was für ein Bild: Ein haltlos betrunkener, völlig sinnfrei daherschwafelnder Gibbs, dem seine Nudel zusammengeflickt wird - wie war das noch mit den Kameras und dem Computer???


Das war ursprünglich nur ein Teil eines ganz normalen Feedbacks, welches ich zu einer der wohl ungewöhnlichsten Storys der letzten Jahre im NCIS-Forum hinterlassen habe. Es geht darum, dass Gibbs sich bei einem heldenhaften Einsatz schwer verletzt, genau dort wo Männer gemeinhin sehr empfindlich reagieren
:o) Er bleibt mit seiner Körpermitte an Natodraht hängen und muss daraufhin schmerzhaft feststellen, was dieser so alles anrichten kann. Dann forderten die beiden Autorinnen, dass wir Leser doch unsere Kopfkino-Varianten zu der Geschichte aufschreiben sollten. Na ja, es gab tatsächlich da tatsächlich eine Passage bei der mein persönliches Kopfkino sofort ungeahnte Kapriolen schlug…lest selber, was daraus geworden ist. Keine Angst, ihr werdet verstehen worum es geht – auch, wenn ich quasi mitten in der eigentlichen Story mit meinem Shortcut eingestiegen bin. Gibbs hat sich mit Hilfe seiner Freundin Hollis zu seinem alten Freund Ducky in die Pathologie geschlichen, in der Hoffnung, dort Hilfe, Verständnis und vor allem Linderung zu finden, denn natürlich soll möglichst Niemand etwas von seinem peinlichen „Missgeschick“ mitbekommen…

 

Zitat aus der Geschichte von anonyma und Mrs. Mallard – dieses habe ich als Einstieg für meine Story gewählt, da exakt hier mein Kopfkino in Gang kam – und zwar mächtig :o)

"Auch wenn du Bourbon in der Regel vorziehst... mein Scotch sollte dir gleichfalls gute Dienste erweisen. Aber trink langsam und nicht alles auf einmal!" Ducky reichte seinem verletzten Freund ein kleines Glas und deutete Hollis, ihm zur Hand zu gehen. "Colonel, wären Sie so freundlich, das Päckchen mit den sterilen Handschuhen zu öffnen? Ich sage Ihnen wie es geht. Kommen Sie, meine Liebe."


Jethros Blick folgte ihnen misstrauisch, während er einen... zwei großzügige Schlucke der bernsteinfarbenen Flüssigkeit nahm.

 

Zitat Ende...Bitte nehmt nun Platz und macht es euch bequem in meinem Kopfkino:

 

Natürlich mochte er Bourbon lieber, aber in der Not frisst der Teufel schließlich Fliegen, dachte er still bei sich, während er sich gleich noch einen dritten Schluck genehmigte – der Einfachheit halber dieses Mal gleich aus der Flasche. Matt ließ er daraufhin den Arm sinken und versuchte sich wenigstens etwas zu entspannen, was leichter gesagt war als getan, denn Ducky zog gerade mit jeweils einem lauten Klatscher die sterilen Handschuhe über.


„Packen wir´s an“, verkündete er nun mit einem fast fröhlichen Unterton in der Stimme, der Gibbs unwillkürlich wieder Angst einjagte. Seine Finger krampften sich panisch um den Flaschenhals – bloß jetzt nicht fallenlassen war sein einziger Gedanken als er die Flasche mit zitternder Hand wieder an den Mund führte und vorsichtig kippte. Der Flüssigkeitsstrom, der gleich darauf seine Speiseröhre hinunterlief hatte etwas Tröstendes an sich und ein leises Seufzen entfuhr ihm.

 

Alles in Ordnung, Jethro“, erkundigte sich Ducky daraufhin besorgt bei seinem ungewohnten Kunden.

 

„Mmmh…w…wöh man´s nimmt“, kam die Antwort und der Chefermittler registrierte am Rande erstaunt, dass er sich irgendwie plötzlich gar nicht mehr wie er selber anhörte.

 

„Ganz ruhig“, fuhr Ducky fort. „Du hast es gleich überstanden – ich muss nur mal kurz überlegen … mal sehen…“ Er griff zielsicher nach Gibbs Penis, hob ihn vorsichtig leicht an – wobei es seinem Patienten so vorkam, als würde er bei lebendigem Leib gevierteilt, was ihm spontan mit hoher Stimme ein „Mmmhhhppfffh“ entlockte – und bückte sich leicht nach vorne, um besser sehen zu können.


„Mmh, nein, dort war es nicht. Himmel noch mal, ich muss … Hollis, könnten Sie vielleicht mal kurz halten – aber vergessen Sie nicht die Handschuhe.“


„Ducky?“ Da Hollis ihn nun nicht mehr fixieren konnte, versuchte Gibbs automatisch wieder die Ellbogenstütze, wobei das Glas, das neben ihm auf der Liege lag, klirrend zu Boden fiel. „WAS zur Hölle tut…tut…tust du da?“


„In deinem eigenen Interesse solltest du wirklich ruhig liegen bleiben“, sagte sein alter Freund nun ganz ruhig.


„Abba…“


„Kein `Aber´, mein Lieber, ich meine das sehr ernst. DU wolltest schließlich, dass ich mich um dein … hmm … Problem kümmere, aber dir sollte klar sein, dass ich seit Jahrzehnten ausschließlich als Pathologe arbeite. Meine Erfahrungen mit Betäubungen halten sich doch sehr in Grenzen. Außerdem…ich habe zwar mal eine Vasektomie durchgeführt, aber das ist schon lange her…gegen Ende meines ersten praktischen Jahres und damals…aber das gehört jetzt nicht hierher. Gib mir einfach einen Augenblick Zeit…hmm…wo genau muss die Betäubung noch mal angesetzt werden?“


VASEKTOMIE??? Gibbs entsetzter Aufschrei hatte nun eindeutig einen hysterischen Unterton: „Ducky!!!!“


„Keine Angst, Jethro, keine Angst … wenn ich mit dir fertig bin, wird er wieder stramm stehen, so wie es sich für einen ordentlichen Soldaten gehört.“


Ein wehklagender Ton kam vom Kopfende der Liege und Gibbs ließ den Kopf wieder sinken. Seine Hand umklammerte mit begehrlichem Gesichtsausdruck die Scotchflasche. Vor seinem Inneren Auge tauchte gerade ein Bild auf, das ihm höllisch Angst einjagte. Er sah sich auf der Bettkante sitzen, Hollis kniete hinter ihm und streichelte – so sanft es ihr mit der dicken Hornhaut an ihren Händen noch möglich war – über seinen nackten Rücken, während er verzweifelt versuchte, sich mit einer Vakuumpumpe in Stimmung zu bringen. In Anbetracht dieser trüben Aussichten fand er, dass ein weiterer Schluck durchaus nichts schaden könnte … Wer weiß, vielleicht verschwanden dann ja diese hässlichen Bilder aus seinem Kopf. Er ergab sich den Umständen und nahm einen weiteren tiefen Schluck aus der Flasche, die bereits beträchtlich an Gewicht verloren hatte. Dabei versuchte er intensiv der Sache etwas Positives abzugewinnen. Gab es hier überhaupt positive Aspekte? Na klar, die gab es! Immerhin hatte Ducky nicht von einer drohenden Amputation geredet. Das war gut! Das war sogar sehr gut! Immerhin hing er an allem, was da so seit Jahren an ihm hing. Und sollte Ducky es tatsächlich hinbekommen, dass am Ende alles wieder so funktionierte wie bisher und eben nicht zum Dauerdurchhänger mutierte, dann … ja, dann würde er dem alten Mann eine neue Flasche guten Scotch spendieren. Die hatte er sich dann redlich verdient! Genau, das würde er tun. Eine tiefe innere Befriedigung machte sich in seinem Inneren breit. Eine schöne Vorstellung: Alles würde gut werden!


Ein unheilvolles Zischen kündigte einen unwillkommenen Besucher an und wenn Gibbs noch seine normale Reaktionsfähigkeit gehabt hätte, hätte er an dieser Stelle laut „STOPP!!!“ geschrien, doch die Befehle, die sein Gehirn aussandte, kamen mit geradezu ekliger Verspätung an ihrem Ziel – in diesem Fall sein Sprachzentrum – an. So nahm das Unheil seinen Lauf.


„Kaffee“, verkündete DiNozzo´s Stimme fröhlich und Gibbs hörte wie sich Schritte schnell der Liege näherten, die dann sehr abrupt abbremsten. Ein betroffenes und entsetztes „Autsch“, machte das Maß der Peinlichkeit endgültig voll.


„Isch…äähhm, ich…“ Verflucht, was hatte er noch sagen wollen? Gedankenschwer setzte Jethro die Flasche erneut an und sinnierte tief deprimiert, dass er wahrscheinlich gerade die ärmste Sau auf dem großen blauen Planeten war.


„Wow, Ducky, so was habe ich ja noch nie gesehen. Kriegst du das wirklich wieder hin?“


Bloß kein Mitleid, DiNozzo, bloß kein Mitleid! Ein neuer Schluck folgte, der leider kürzer ausfiel als geplant, da aus der Flasche plötzlich boshafterweise nichts mehr heraus kam. Wo zum Teufel steckte eigentlich Hollis, wenn man sie brauchte?


„Ich denke schon, Anthony. Wenn mein Patient mich endlich mal in Ruhe arbeiten ließe. – Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben.“


SO! Jetzt reichte es endgültig! Das Maß war voll! Er wollte in ein Krankenhaus, und zwar auf der Stelle!


„Alllso, isch finde, isch hab dauch noch´n Wörtschen mitzured´n“, warf Gibbs mit schwerer Zunge ein und überlegte gleich darauf, was er eigentlich hatte sagen wollen. Wie peinlich! Hatte Ducky ihn womöglich doch schon betäubt und begann das Mittel nun zu wirken? Warum sonst sollte ihm das Sprechen plötzlich so schwer fallen. Seine Zunge musste auch was abgekriegt haben, ganz sicher. Sie fühlte sich merkwürdig dick an. Ja, sie war ganz bestimmt angeschwollen! Tat sie auch weh? Das musste er umgehend rausbekommen. Auch wenn er verletzt war – schwer verletzt – der Ermittler ihn ihm schlief schließlich niemals. Und bekanntermaßen war er ein sehr guter Ermittler – einer der Besten, wenn nicht sogar DER Beste. Das musste – in aller Bescheidenheit – mal gesagt werden. Genau, das würde er den anderen gleich mal vor Augen halten. Direkt, wenn er herausgefunden hatte, was mit seiner Zunge nicht stimmte. Äußerst vorsichtig, um gegen den evtl. plötzlich aufwallenden Schmerz gewappnet zu sein, bewegte Jethro seine Zunge auf und ab. Okay, gut, das funktionierte. Was war mit der anderen Richtung? Er öffnete den Mund und schob die Zunge laaaangsam und bedächtig nach vorne – ja, jaaaa, es klappte und es tat auch gar nicht weh! Um ganz sicher zu sein, ließ er seine Zungespitze zwei-, dreimal auf und nieder zucken! JA! Jetzt von rechts nach links! Auch das funktionierte. Wenn er schon seine Manneskraft verlor – er würde sich zumindest noch verständlich machen können. Das war doch auch schon was, tröstete er sich. Puh, nach all der Anstrengung hatte er sich einen weiteren Schluck Scotch redlich verdient. Ach nee, ging ja nicht! Ducky, der Geizkragen, hatte ihm ja gemeinerweise eine fast leere Flasche gegeben. Wie traurig…:o(


„Jethro, was um alles in der Welt tust du da?“


„ISCH…“ Gibbs zuckte vor Schreck zusammen, als er die Aufmerksamkeit aller plötzlich wieder auf sich gerichtet fand. „AU!!! Verdammt!!!“ Er hatte sich kräftig auf die Zunge gebissen. „Isch will wech hier – Bethesda – sofort!“, forderte er mit dem letzten Rest an Würde, der ihm noch geblieben war.


„Aber, aber, sag bloß Boss. Haben wir es hier womöglich mit einem „kleinen Feigling“ zu tun?“


„Ma…machst d…du disch etwa über misch lustisch?“, lallte Gibbs und hoffte, dass die Autorität in seiner Stimme auch so rüberkam. „D…d…du bissss g´feuert!“


Tony´s Reaktion ließ vermuten, dass der Schuss kräftig nach hinten losgegangen war. Der grinste nämlich über das ganze Gesicht. „Aber nein…ich mache mich doch nicht über dich lustig. Sieh mich an: Können diese Augen lügen?“

Jethro richtete sich ruckartig auf und versuchte mit einer unkontrollierten Bewegung in Richtung DiNozzo dessen Hinterkopf zu erwischen. Dass das ein Fehler gewesen war, wurde ihm gleich darauf klar, denn plötzlich explodierten bunte Blitze vor seinen Augen und ihm wurde mit einem Mal hundsübel. Diese Gefühle überlagerten sogar den immensen Schmerz in seiner südlichen Mitte. Gleich darauf erschlafften seine Glieder und er fiel wie ein nasser Sack zurück auf die Metallliege.


„Ich glaube“, sagte Tony trocken, nachdem er seinem Boss einen kurzen Seitenblick geschenkt hatte. „Die Betäubung kannst du dir jetzt schenken, Ducky…“

 

                                                        E N D E

 

 

Kleiner Tipp am Rande: Wer Lust darauf hat, in unkontrolliertes Gelächter auszubrechen, der sollte es riskieren und einfach mal dem Link zur kompletten Story von Kristina und Vicky folgen – ich bin sicher, die beiden würden sich freuen.

Natodraht   Eine etwas andere Story – written by: anonyma und Mrs. Mallard

Es lohnt sich! Allerdings könnte „Mann“ hierbei vermutlich das ein oder andere Mal unwillkürlich schmerzhaft zusammenzucken :o)